17.12.2018

Auftakt der TV DN - Tarifverhandlungen 2019 am 17. Dezember

Hannover. Am 17. Dezember 2018 sind die vom DDN-Vorstand beauftragte Verhandlungsgruppe unter der Leitung von Dr. Jens Rannenberg, Vorstand in der Dachstiftung Diakonie, mit den Vertretern der Gewerkschaft ver.di im Stephansstift in Hannover zu einem ersten Austausch über die jeweiligen Positionen in der anstehenden Tarifrunde zusammengetreten. In konstruktiver Atmosphäre erläuterten beide Parteien ihre jeweiligen Erwartungen an einen Abschluss. Beide Seiten wünschen nicht nur Vereinbarungen über angemessene Erhöhungen der Mitarbeitergehälter, sondern auch Änderungen in den Regelungen des Mantelteils des TV DN.

Neben ihrer Ausgangsforderung einer linearen Gehaltserhöhung von 6 % für 12 Monate fordert ver.di zusätzliche kostenintensive Veränderungen, z. B. der Gehaltstabellenstruktur und bei den Eingruppierungen, insbesondere in der Pflege und bei den Erziehern. Dazu sollen Ausbildungsentgelte erhöht bzw. für bisher im TV DN nicht berücksichtigte Auszubildendengruppen eingeführt werden. Die Zusatzentgelte für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit sollen massiv angehoben werden.

Der Diakonische Dienstgeberverband Niedersachsen (DDN) hat die Forderungen der Gewerkschaft ver.di zur Kenntnis genommen. „Wir werden ver.di’s Vorstellungen sehr genau prüfen“ erklärt der DDN-Vorsitzende Rüdiger Becker. „Der DDN ist zu angemessenen Erhöhungen der Mitarbeitergehälter bereit, jedoch gehören bereits jetzt die in der Diakonie gezahlten Gehälter zu den höchsten in der Branche. Die Forderungen von ver.di überraschen insoweit, dass sie mit weiteren Verbesserungen für einzelne Berufsgruppen neben den Entgelterhöhungen deutlich über das Ergebnis der im Frühjahr geführten Tarifverhandlungen für den sonst von der Gewerkschaft regelmäßig zum Maßstab erklärten öffentlichen Dienst hinausgehen ohne den sich aus der demographischen Entwicklung und dem akuten Fachkräftemangel ergebenden Notwendigkeiten Rechnung zu tragen.“

Der DDN-Verhandlungsführer Dr. Rannenberg führt aus, dass nach ersten, vorläufigen Berechnungen des DDN die Forderungen von Verdi sich auf über 7,3% belaufen, allein eine Erhöhung der Entgelte um 6 % für 12 Monate hat jährliche Mehrkosten von mehr als 60 Millionen Euro für die DDN-Mitglieder zur Folge. Entgelterhöhungen und weitere, zusätzliche Kosten verursachende Veränderungen müssten im Gegenzug Veränderungen in den Mantelregelungen des TV DN gegenüberstehen, die den sich aus dem Fachkräftemangel ergebenden Herausforderungen sofort Rechnung tragen. Das kann u.a. die Wochenarbeitszeit betreffen. „Jede zusätzliche Stunde unmittelbar am Bett des Patienten oder an der Seite der Hilfebedürftigen sei wichtig“, so Dr. Rannenberg.

Beide Seiten verabschiedeten sich bis zum nächsten Verhandlungstermin am 18. Februar 2019.

Der Diakonische Dienstgeberverband Niedersachsen e.V. (DDN) ist der Arbeitgeberverband der im Pflege, Gesundheits- und Sozialbereich tätigen diakonischen Unternehmen der evangelischen Kirchen in Niedersachsen. Der DDN vertritt zurzeit 214 Mitglieder mit ca. 38.000 Mitarbeitenden.

Ansprechpartner: Robert Johns, DDN-Geschäftsführer